Geometrie einmal anders (Begabungsförderung im Bereich Mathematik im Gymnasium Maria Regina, Prof. Doblhoff)

    Mathematik entdecken, Regeln selbst finden, Formeln selbst erleben, Geometrie selbst erfinden und vor allem Spaß am Geometrieunterricht, war das Motto des Projekts, bei dem mathematisch begabte Schülerinnen ebenso gefördert werden sollten, wie jene, die sich schwerer tun. Im Unterricht wurde versucht, die Kreativität und Fantasie der Schülerinnen im Hinblick auf Geometrie durch projektorientierten Unterricht, Teamarbeit, Gruppenarbeit, eigenständige Arbeit, eigenverantwortliches Lernen, sowie durch praxisorientierte Aufgabenstellungen und das "Erleben von Geometrie im Alltag" zu fördern.
Mathematik kann
auch Spaß machen!
    Wir lernten beispielsweise über Kristalle, und ließen auch im Physikunterricht Kristalle wachsen, um das Thema "Prismen" und "Pyramiden" zu erarbeiten. Zu Weihnachten konstruierten und erfanden wir Sterne und Schneckenhäuser sowie Spiralen, um das Thema "Dreiecke" zu erarbeiten. Wir untersuchten geometrische Formen bei Tieren und Pflanzen, um Symmetrien zu entdecken.
Interesse und Begeisterung wird durch Projektorientierten Unterricht geweckt

    Im Rahmen einer größeren Aufgabe fotografierten wir Alltagsgegenstände, Hausfassaden, Kleidungsstücke und Fußböden, um regelmäßige Vielecke zu entdecken und deren Eigenschaften zu erfahren. Wir lernten über griechische Tempel, fächerübergreifend mit Geschichte, um die Eigenschaften des gleichschenkeligen Dreiecks zu erfassen. Wir lernten über den Künstler M. C. Escher, um die Eigenschaften regelmäßiger Vielecke in optisch lustiger und anregender Art und Weise zu erfahren, und erfanden eigene Kunstwerke im Stil von M. C. Escher.

Basteln von dreidimensionalen Modellen:
    Wir bauten gemeinsam ganze Dörfer, (Clara bastelte sogar ein Modell des Stefansdoms), um zu lernen, wie man das Netz von Prismen und Pyramiden konstruiert. Wir bastelten jedoch auch Oktaeder, ja sogar Pentagondodekaeder und zahlreiche andere dreidimensionale Modelle.
    Die Eigenschaften des gleichseitigen Dreiecks erlernten wir fächerübergreifend mit Religion, an Hand des Symbols für die Dreifaltigkeit, jedoch auch an Hand von Kunstwerken des Malers Raffael und Fassaden von Kirchen (beispielsweise der Karlskirche).
Landschaftsvermessung und Sternenhimmel:
    Über Dreiecke lernten wir jedoch auch im Zusammenhang mit der Vermessung von Landschaften und Häusern, wobei wir ein Papiermodell eines Sextanten verwendeten, um die benötigten Winkel möglichst genau zu ermitteln. Auch historische Abbildungen von Sternvermessungen und anderen Messungen haben wir im Unterricht gezeigt und besprochen.
Das Ergebnis:
    Fallweise türmten sich auf dem Lehrertisch 40 und mehr geometrische Konstruktionen und gebastelte Körper, denn wer einmal auf den Geschmack gekommen war, der meinte: "Ich konnte gar nicht mehr aufhören - es machte mir so viel Spaß!"
    Alles in allem weckte das Projekt großes Interesse und begeisterte jede Schülerin der Klasse in unterschiedlicher Weise, denn es war vor allem eines:
    MATHEMATIK EINMAL ANDERS
    Und das Ergebnis war:
    GEOMETRIE MACHT SPAß!