Calvin Chen, 8B, konnte durch seine Begeisterung, sein Interesse und
seine Neugier überzeugen und durfte einen
Tag am Institut für Hochenergiephysik erleben. (Nicolette Doblhoff)
Am Freitag dem 28. März 2014 fanden an weltweit mehr als 120
Standorten die 10. internationalen Masterclasses statt.
Sie ermöglichen jungen,
an Physik interessierten SchülerInnen einen Tag lang in die Welt der
Teilchenphysiker am CERN einzutauchen und nicht nur in der Theorie, sondern
auch in der Praxis das angeeignete Wissen über Teilchenphysik anzuwenden.
Glücklicherweise hatte ich das Privileg unsere Schule Maria
Regina an diesem Tag gemeinsam mit Schülern aus über 15 Schulen aus Wien und
Wien-Umgebung repräsentieren zu dürfen und konnte nicht nur sehr viel über die
neuesten Erkenntnisse der Teilchenphysik erfahren, sondern auch einen Einblick
in die Arbeitswelt eines Wissenschaftlers am CERN erlangen.
Zunächst wurden wir vom Direktor des Instituts für
Teilchenwissenschaft, Dr. Jochen Schieck, begrüßt. Anschließend erzählte er uns
von der Geschichte des CERN und den bahnbrechenden Erfindungen, wie das
Internet, welches mit dem CERN in Verbindung gebracht wird. Nach einer kurzen
Pause frischte Dr. Christoph Schwanda und Dr. Markus Friedl unsere Erinnerungen
vom Standardmodell der Teilchenphysik auf und erzählte uns von den
verschiedenen Beschleunigern und Detektoren am CERN.
Wir bekamen sogar die Möglichkeit eine Führung durch das
ganze Institut zu machen. Nichts blieb uns verborgen, denn wir sahen alles, vom
Elektroniklabor bis zum CMS Center Grid Computing, wo Daten direkt vom CERN
verarbeitet und ausgerechnet werden, um anschließend zurück ans CERN geschickt
zu werden. Wir durften auch einen Blick in das Halbleiterlabor erhaschen. Dort
gelten strenge Kleidungsvorschriften, denn in Reinräumen wie beispielsweise im
Halbleiterlabor werden Siliziumplatten beschrieben. Schon ein einziges Goldatom
eines Schmuckstückes könnte verheerende Folgen für die Halbleiterplatten haben.
Gegen zwölf Uhr machten wir eine große Mittagspause und
erhielten so die Möglichkeit uns mit den SchülerInnen der anderen Schulen zu
unterhalten und auszutauschen. Zwar kamen wir alle aus den verschiedensten
Schulen, jedoch verband uns das gemeinsame Interesse an Physik und verstanden
uns sehr gut.
Gestärkt vom Mittagessen machten wir uns daran, Ergebnisse
des CMS Detektors zu analysieren. Zugegebenermaßen war es am Anfang schwer die
einzelne „Events“ richtig zuzuordnen, jedoch wurde diese Aufgabe durch die
Hilfe der Vortragenden zum Kinderspiel. Mein Arbeitskollege Stefan und ich
hatten das Glück unter diesen gemessenen Ergebnissen auch einige Higgs-Events
ausfindig zu machen. Insgesamt konnte unsere gesamte Gruppe etwa ein Dutzend
Higgs-Events entdecken.
Nach jeder Analyse der einzelnen Ereignisse trugen wir die
Ergebnisse in einem Raster ein, um diese später in einer Videokonferenz mit den
Ergebnissen der anderen Masterclasses zu vergleichen. An dem Nachmittag hatten
wir die Freude via Skype mit Sao Paolo (Brasilien), Zürich (Schweiz), Turin
(IT), Split (CR) und zwei Wissenschaftlern des CERN eine Videokonferenz halten
zu dürfen. Überraschenderweise kamen die jeweiligen fünf Standorte zu sehr
ähnlichen Ergebnissen.
Auch unsere vor Neugier brennenden Fragen wurden von den Wissenschaftlern
sehr detailliert und ausführlich beantwortet. Vor allem wiesen sie auch auf die
internationale Vielfalt der Mitarbeiter hin und die daraus folgende
wissenschaftliche und kulturelle Bereicherung für den Arbeitsplatz. Zum
Abschluss der Videokonferenz wurde uns ein sehr humorvolles und kniffliges Quiz
gestellt, das wir mit Bravour gemeistert haben. Auch wurden uns Urkunden
überreicht, die uns noch in Zukunft an diesen ereignisreichen Tag erinnern
werden.
Der Tag am HEPHY hat mir nicht nur einen detaillierten
Einblick in das Leben eines Wissenschaftlers ermöglicht, sondern bot mir auch
die Chance, mich mit gleichaltrigen möglichen zukünftigen WissenschaftlerInnen
zu unterhalten und Freundschaften zu schließen. Die internationalen
Masterclasses geben SchülerInnen die einzigartige Möglichkeit sich nicht nur in
der Theorie, sondern auch in der Praxis mit der Physik auseinanderzusetzen.
Bereichert wird das Projekt durch die Vielfalt der unterschiedlichen Staaten,
die daran teilnehmen und es wird hoffentlich auch in Zukunft an Physik
interessierte junge Menschen anlocken und begeistern.
Calvin Chen 8B